• Was mich trägt und hält... - eine Auslegung zum Evangelium

    Wo der Himmel sich in die Erde senkt – das Gleichnis vom Samen und vom Wachsen

    Es ist ein Lebensgesetz, das Jesus hier in den Mittelpunkt seines Gleichnisses vom Samen stellt, das unserem Empfinden diametral entgegensteht. Wenn wir im Alltag etwas planen und tun, dann gehen wir davon aus, dass wir mit unserem eigenen Einsatz und unserer Initiative ganz und gar dafür verantwortlich sind, ob etwas daraus wird. Wenn wir nur genug investieren, wird es schon  werden. So oder so ähnlich funktioniert unsere moderne Gesellschaft, in der alles auf Leistung und Machbarkeit angelegt ist. 

    Das Wachstum, von dem Jesus spricht, verläuft anders: säen und pflanzen muss man, der Anfang will gesetzt werden, aber das, worauf es vor allem ankommt, das Größer- und Reiferwerden und zur eigentlichen Gestalt gelangen, so wie ein Baum, in dem die Vögel des Himmels nisten und Leben entfalten, das geschieht in der Kraft eines anderen – und ganz im Verborgenen, nicht sichtbar und in der Geduld des Warten-Könnens.

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    In Einheit mit Gott, mit uns selbst und untereinander

    Was Jesus über die Spaltung sagt, ist ein Wort, das ins Mark unserer Existenz, unserer Gemeinden und kirchlichen Gemeinschaften, ja sogar unserer Vereine und trifft: wenn ein Reich in sich gespalten ist, dann hat es keinen Bestand. Die Auslegung des heutigen Evangeliums (10. Sonntag) weist die Richtung zu einer neuen Einheit mit Gott und mit uns selbst, um inmitten alles Negativen, das um uns herum geredet wird, mit Stärke entgegenzutreten und in Widerständen standzuhalten.

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    Die alten Opfer und der neue Bund – zum Verständnis des Fronleichnamsfestes

    folgt…

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    Lebendig werden, wo wir noch unfrei und belastet sind

    „Nicht nur ich lebe, sondern auch ihr sollt leben!“

    Im Glaubensbekenntnis beten wir: „Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht!“, und als Jesus im Verborgenen, als die Jünger hinter verschlossenen Türen sich versammelt haben, zu ihnen kommt, sagt er zu ihnen: „Empfangt den Heiligen Geist!“, damit sie anderen die Sündenvergebung zusprechen können. Es ist der Geist, der neues Leben schenkt, der von den Altlasten unseres Lebens befreit, damit der Mensch in neuer Freiheit leben kann. Dann ist es möglich, auch von diesem Leben an andere weiterzugeben, in jeder Begegnung, in jedem Wort, in jedem Gruß an andere, aber auch in der Verkündigung. Jesus haucht seine Jünger an, wie die Lesung heute sagt, und es ist der Geist der Versöhnung, den Jesus zuvor am Kreuz, in seinem Sterben, ausgehaucht hat, den die Jünger zuerst empfangen, bevor sie selbst zu Zeugen werden können.

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    Alles dem Vater in die Hände legen

    Ein kleiner Abschnitt aus dem Gebet Jesu am Abend vor seinem Tod gibt in inniger uns berührender Weise wieser, wie Jesus uns in die Liebe des Vaters hineinbetet. Hier sagt er auch, was sein Auftrag war, den er hier in die Hände des Vaters zurücklegt, nämlich der Menschheit göttliches, ewiges Leben zu geben: „Das ist das ewige Leben, dass sie dich, den einzigen wahren Gott erkennen.“ Nur das ist Leben, wenn es uns gelingt, die Mauer, die so oft zwischen uns und Gott besteht, zu durchbrechen. Und Jesus nimmt seine Jünger in seinen Lobpreis hinein und hält sie in seinen Händen dem Vater hin. Übergabe des Lebens an Gott, auch am Lebensende, ist etwas anderes als Gott das Leben zu entreißen und selbst ein Ende zu setzen.

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