Es ist seltsam, dass Jesus einen Verwalter in seinem Gleichnis heranzieht, der eher als Betrüger denn als ein Vorbild erscheint. Wie soll man dieses unverständliche Loben verstehen: Jesus „lobt die Klugheit des unehrlichen Verwalters.“ – einen Mann, der die Situation der anderen ausnutzt, um selber gut wegzukommen, einen Mann, der dazu anhält, Schuldscheine zu fälschen, um seinen Herrn zu hintergehen, einen Mann, der taxiert, wie er selbst gut davon kommt!Ist das eine Klugheit, die man loben kann?
Ist der Schlüssel zum Gleichnis, dass im griechischen Text steht, dass er der „Verwalter der Ungerechtigkeit“ ist? Das hieße, dass Reichtum und Geld in dieser Welt immer etwas mit Ungerechtigkeit zu tun hat. Oder liegt der Schlüssel darin, dass der Verwalter verstanden hat, dass er nur noch eine bestimmte und begrenzte Zeitspanne hat, um noch zu handeln? Es ist doch erstaunlich, dass Jesus hier so deutlich „die Kinder dieser Welt“ von den „Kindern des Lichtes“ unterscheidet. Letztere können lernen, sich Freunde zu machen und alles in Liebe zu verschenken. Alles, was uns anvertraut ist, soll dem Frieden, der Versöhnung und der Liebe unter den Menschen dienen.