„Herr, zeig uns den Vater!“, so hat Philippus Jesus gebeten.
Und nirgends als im Leiden und im Kreuz wird so deutlich, wer der Vater ist. „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab.“, so deutet Paulus dieses Geschehen, für das es kein aussprechbares Wort gibt. Aber der Sohn ist kein Opfer, das nur erleidet, was andere ihm zufügen, der Rohheit und Gewalt ausgeliefert, wie sie schlimmer nicht sein können. Die Passion nach Johannes, die wir heute gehört haben, zeigt Jesus, wie er diesem Leiden entgegentritt und es durchträgt, in Freiheit und Souveränität, wie er der Kohorte von 200 bewaffneten entgegengeht, wie er vor Kaiphas dem Diener die Wahrheitsfrage zumutet, obwohl er selbst der Befragte sein müsste und wie er vor Pilatus dessen Macht relativiert. Jesus trägt, im wahrsten Sinne des Wortes, alles, was ihm widerfährt und trägt es für uns. Es gibt keine größere Würde, als wenn einer sein Leben für einen anderen verschenkt.