Es ist eine herausfordende und Aussage, wenn Jesus klarstellt: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen!“, sondern im Gegenteil, mit ihm wird Unfrieden und Spaltung in die Welt und sogar mitten in die Familie kommen. Drastische Beispiele fügt Jesus an: wo fünf zusammenleben, wird der Riss mitten hindurch gehen und der eine wird sich gegen den anderen wenden, es werden Gruppierungen entstehen und der Zwist hält Einzug. Wie geht das zusammen mit dem, was wir von Jesus immer wieder hören? Dass er als der Friedefürst bezeichnet wird, dass er seinen Jüngern „seinen Frieden hinterlassen“ hat und dass der Gruß nach der Auferstehung immer lautet: „Friede – Friede – Friede sei mit euch!“?
Wo Jesus eintritt scheiden sich einerseits die Geister, wird aber auch andererseits in uns geschieden, was für und was noch gegen ihn ist. Und so wie es am Anfang der Schöpfung war, wird durch die Scheidung und durch die Spaltung aus dem Chaos Kosmos und es tritt durch die Spaltung in uns und unter uns klarer hervor, was noch nicht göttlicher Kosmos, was noch nicht Wahrheit und Heiligkeit ist.
(20. Sonntag, Lesejahr C)